Bisher in unserer Familie vorkommende Berufe, historisch bis heute zusammengefasst.
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Erklärung historischer Berufe
Auszügler
- Ein Bauer, der sein Gut an seine Erben übergeben oder an Dritte verkauft hatte und aufgrund seiner Auszugsrechte auf dem Altenteil des Hofes lebte, einem Geschoß des gleichen Hauses oder einem separaten Gebäude. Er wurde dort vom neuen Besitzer, meist Sohn oder Schwiegersohn, mit einer vertraglich vereinbarten Menge an Naturalien (dem Auszug) versorgt.
- Säger, Sägemüller oder Pächter einer Brettermühle, auch Bretthauer
- Gelegenheitsarbeiter, die von Ort zu Ort ziehen und das Schneiden von Bau- und Nutzholz besorgen
- der Schöppe oder Beysitzer eines Gerichtes. Auf einigen Dörfern wird auch der Richter unter den Bauern, welcher in geringen Dingen Recht spricht, Gerichtsschöppe genannt
- Landwirtschaftliche Hilfskraft, die kein eigenes Land hatte, Tagelöhner
- Dorfbewohner, der zwar ein eigenes kleines Haus, mit Gartenland, auch Vieh und mehr oder weniger Anteil an der Allmende besitzt, aber keinen Hof und kein genügendes Ackerland und daher in der Regel als Tagelöhner arbeitet, sei es als Landarbeiter, sei es in einem Gewerbe; auch ist er häufig selbständiger Handwerker.
- Eine Person, die hütet, die die Aufsicht führt. In der hauptsächlichen Bedeutung aber ein Viehwirt
- Im frühen Bergbau ein Bergmann, der als Grubenaufseher für das Bergwerk tätig war. Die Bezeichnung Hutmann wurde abgeleitet von seiner Tätigkeit, denn der Hutmann hatte die Aufgabe, den ordnungsgemäßen Betrieb des Bergwerks zu überwachen oder, wie man es damals bezeichnete, zu behüten.
- Kossat, Kossate, Kossät, Kossäth, Kossäthe, Kotsasse, Kotsasz, Kotsaß, Cossat, Cossath, Cossäth, cossatus, kotsasz, homo casatus, auch Kötter oder Kötner
- Ein Kossath war im östlichen Deutschland ein von einem Grundherrn oder Gutsherrn angesetzter Siedler, der ein wenig Land und ein Haus (Achterhof, Kossätenhof, area cossatica) erhielt und auf dem Gut arbeitete sowie besondere Handdienste (Fronden) zu leisten hatte, so zum Beispiel bei der Getreideernte, beim Holzeinschlag usw. helfen musste. Manchmal waren auch Zins- oder Naturalzahlungen (Hühner, Getreide) zu leisten.
- Kleinbauer, Kossath
- Leineweber oder Leinweber ist die historische Bezeichnung für Weber von Leinen, einem auf Handwebstühlen in Leinwandbindung hergestellten Gewebe. Leinengewebe besteht ganz oder zu erheblichem Teil aus Leinengarn, einem mit aus Flachsfasern gesponnenem Garn. In ländlichen Gebieten erfolgte die Herstellung von Leinen häufig im bäuerlichen Nebenberuf.
Meier (Meyer, Maier, Mayer, Mayr – von lat. maior)
- Meier (Meyer, Maier, Mayer, Mayr – von lat. maior) war die Bezeichnung für einen Verwalter von Gütern einer Grundherrschaft. Insbesondere in Westfalen und Teilen Niedersachsens sind heute noch Namen verbreitet, die auf die Hofstelle verweisen, die ein Vorfahr einst innegehabt hatte, wie z.B. Meyer zu Heepen, Meyer zum Gottesberge etc.
- Bauern, die aufgrund hoheitlicher Maßnahmen neues Land (Neuland) zugeteilt bekamen.
- Wagner, Wagenbauer, Stellmacher