Ortsnamen

Ortsnamenkunde (Ortsnamenforschung, Toponomastik)

Ein Ortsname, auch Siedlungsname, fachlich Oikonym (griech. oΐkos ‚Haus‘), ist der Name einer Siedlung. Das kann ein Dorf oder eine Stadt, ein Einzelhof (Hausname), ein Weiler oder eine Wüstung sein. Zu den Siedlungsnamen zählen auch die Namen der Elemente der Ansiedlungen, wie Gebäude und anderen Infrastrukturteilen der Anlage (Oikodonyme, Gebäudenamen). Ein Ort ohne eine Siedlungsstelle wird dagegen mit einem Flurnamen belegt. Mit der Erforschung von Ortsnamen befasst sich die Toponomastik.


Bad Klosterlausnitz

  • Ersterwähnung des Frauenkloster Lausnitz, 1137 wurde das seit 1132 bestehende Kloster, das nach den Regeln des Augustinerordens lebte, erstmals in einem Bestätigungsbrief von Papst Innozenz II. erwähnt.
  • 1526 ist das Dorf Lausnitz neben dem Kloster bekannt.
  • Seit 1661 trägt der Ort den Namen des Klosters – Klosterlausnitz –, das 1526 aufgehoben wurde. Von Kloster Lausnitz aus wurde die Entwicklung des Handwerkes gefördert; denn die zum Stift gehörende Glashütte im Tautenhainer Forst in der Weißenborner Gemarkung wurde 1137 gegründet und beschäftigte Leibeigene und Hörige, die Tafelglas produzierten. Die Klosterlausnitzer Glashütte ist die älteste dieser Art in Ostthüringen. In der südlichen Gemarkung von Lausnitz wurde um 1200 die Ansiedlung Gumprechtsdorf nachgewiesen.
  • 1719 bis 1722 wurde auf dem Gelände des ehemaligen Klosters ein Jagdschloss von Herzog Friedrich II. (Sachsen-Gotha-Altenburg) errichtet, weil sich im großen Waldgebiet viel Wild, mehrere Wildgehege und -gatter befanden. Alte Gebäude wurden abgebrochen und das Material für den Neubau verwendet.
  • 1849 richtete man im linken Flügel des Jagdschlosses eine Schule ein.
  • 1860 wurden Teile dieses Flügels für den geplanten Neubau einer Kirche wieder abgebrochen. Der Neubau der heute noch stehenden Kirche dauerte etwa bis 1866.
  • 1871 wurde im Jagdschloss ein Forstamt eingerichtet.
  • 1888/89 wurde das Jagdschloss abgerissen.
  • Nachdem im Jahr 1876 die Bahnstrecke Weimar–Gera eingeweiht worden war, konnte sich in Klosterlausnitz Fremdenverkehr entwickeln. Der Ort war Luftkurort und beliebte Sommerfrische.
  • Im Zusammenhang mit der seit 1929 angewandten Nutzung der Moorerde für Heilzwecke verlieh die Landesregierung dem Ort am 19. September 1932 den Titel „Bad“.
  • Bad Klosterlausnitz ist eine Gemeinde im Osten des Saale-Holzland-Kreises im Bundesland Thüringen und erfüllende Gemeinde für weitere neun Gemeinden der Umgebung.

Gerlebogk

  • Der Name des Ortes lässt sich vom althochdeutschen Ger = Speer, Waffe herleiten.
  • Das Gebiet des Landkreises Bernburg wurde bereits vor 6.500 Jahren ackerbaulich genutzt.
  • Gerlebogk und die umliegenden Dörfer sind Siedlungsanlagen aus dem 10. und 11. Jahrhundert.
  • 1798 begann man Braunkohle im Tagebau, teilweise auch untertage, in Gerlebogk abzubauen, zuerst in geringen Mengen wegen der geringen Nachfrage.
  • Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts weitete sich der Abbau aus, die Grube Franz in Gerlebogk förderte bis 1929 Kohle.
  • Im Jahre 1900 war die Gemeinde durch Eisenbahnlinien in alle Richtungen verbunden (Kleinbahnlinien Nauendorf-Gerlebogk, Biendorf-Gerlebogk).
  • Der schon lange zurückliegende Braunkohleabbau hat in Gerlebogk und Umgebung zahlreiche Restlöcher hinterlassen, die heute teilweise als Badesee genutzt werden (Rohrteich).
  • Am 1. Januar 2010 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Gerlebogk zusammen mit den Gemeinden Cörmigk, Edlau und Wiendorf in die Stadt Könnern eingemeindet.
  • Gerlebogk ist ein Ortsteil der Stadt Könnern und liegt im Osten des Salzlandkreises in Sachsen-Anhalt.

Pobzig

  • Gramsdorf, Ortsteil von Pobzig, war 1618/19 von Hexenverfolgung betroffen. Christine, Ehefrau von Martin Zisings, eine alte Frau, geriet in einen Hexenprozess. Sie starb an den Folgen der Folter.
  • Durch einen Gebietsänderungsvertrag hat der Gemeinderat der Gemeinde Pobzig am 4. Februar 2009 beschlossen, dass die Gemeinde Pobzig in die Stadt Nienburg (Saale) eingemeindet wird. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.
  • Nach Eingemeindung der bisher selbständigen Gemeinde Pobzig werden Pobzig, Borgesdorf und Gramsdorf Ortsteile der Stadt Nienburg (Saale).
  • Für die eingemeindete Gemeinde wird die Ortschaftsverfassung nach den §§ 86 ff. der Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt eingeführt. Die eingemeindete Gemeinde Pobzig und künftigen Ortsteile Pobzig, Borgesdorf und Gramsdorf werden zur Ortschaft der aufnehmenden Stadt Nienburg (Saale).
  • In der eingemeindeten Gemeinde und nunmehrigen Ortschaft Pobzig wird ein Ortschaftsrat mit sieben Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister gebildet.
  • Pobzig ist ein Ortsteil der Stadt Nienburg (Saale) im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt, zur Ortschaft Pobzig gehören die Ortsteile Pobzig, Borgesdorf und Gramsdorf.